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View Full Version : Schreckliche Szenen bei Busunglück auf der A10



The Lawspeaker
09-26-2010, 04:26 PM
Schreckliche Szenen bei Busunglück auf der A10 (http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article9885402/Schreckliche-Szenen-bei-Busunglueck-auf-der-A10.html)
Auf der A10 starben bei einem Busunfall heute zwölf Menschen, Dutzende wurden verletzt. Helfern bot sich ein Bild des Grauens.

Schwerer Busunfall am Schönefelder Kreuz

http://www.welt.de/multimedia/archive/01218/Bus_zerlegt_DW_Pol_1218778p.jpg
In diesem Wrack starben mindestens zwöf Menschen.


Klaus Scholz beschreibt die Szenerie als “Bild des Grauens“: Tote auf der Straße, Tote im Bus, überall Verletzte. Notfallseelsorger Scholz ist schon zehn Minuten nach dem schweren Busunglück auf der Autobahn bei Schönefeld am Unfallort.

Zwölf Menschen sind bei dem Unfall getötet worden. Knapp 40 Menschen erlitten zum Teil schwerste Verletzungen. “Einige Leute schrien, andere irrten umher“, schildert Scholz die schreckliche Situation. Der 68-Jährige aus Eichwalde war einer von fünf Notfallseelsorgern am Unglücksort. Das Team versuchte, die Menschen zu beruhigen. Dabei lief viel über Gesten, denn eine sprachliche Verständigung mit den aus Polen stammenden Fahrgästen des Busses war schwierig.

Die Helfer versorgten die Verletzten mit Decken und Getränken. Einige der Fahrgäste hatten es sich während der Fahrt gemütlich gemacht und die Schuhe ausgezogen. Nach dem Unfall liefen sie bei kaltem, regnerischem Wetter barfuß über die Autobahn. Die Seelsorger kümmerten sich darum, dass die Betroffenen in eilends von Rettungskräften aufgestellten Zelten unterkamen.

Scholz hat umfangreiche Erfahrungen mit tragischen Ereignissen. Er war 50 Jahre lang Feuerwehrmann. Dreimal war er nach Flugzeugabstürzen am Flughafen Schönefeld im Einsatz. Er weiß, was zu tun ist. Er geht auf die Verletzten zu, spendet Trost. Viele schauten nach seiner Schilderung immer wieder zum Bus.

Der stand völlig demoliert auf der Autobahn. Front- und Seitenscheiben waren zerstört, die vordere rechte Seite war aufgerissen. Nach ersten Erkenntnissen hatte ein Pkw bei der Auffahrt auf die Autobahn den Bus abgedrängt. Die Fahrzeugen stießen gegeneinander, dann prallte der mit 49 Gästen besetzte Bus gegen eine Brücke.

Der Aufprall war so heftig, dass vier Fahrgäste aus dem Bus geschleudert wurden. Im Bus starben acht Menschen. Erst 50 Meter hinter der Brücke kam der Bus zum Stehen. Der Pkw blieb ebenfalls stark beschädigt unter der Brücke liegen.

Der Unfall führte zu einem Großeinsatz von 250 Rettungskräften und 50 Polizisten. Sechs Hubschrauber brachten die Verletzten in Krankenhäuser in Berlin und Brandenburg. Zahlreiche Kamerateams und Fotografen waren zum Unglücksort gefahren. Die Feuerwehrleute hielten Decken hoch, um die Opfer vor Blicken zu schützen.

Als die Verletzten versorgt waren, kümmerten sich Klaus Scholz und seine Kollegen vom Notfallseelsorgeteam des Landkreises Dahme-Spreewald um die Rettungskräfte. “Auch die Helfer brauchen manchmal Hilfe nach einem so tragischen Erlebnis“, sagt Scholz. Zur Nachbereitung führe er immer viele Gespräche, um das Geschehene zu verarbeiten.

Nach Angaben des polnischen Fernsehsenders TVN24 kamen die Insassen des Busses aus Zlocieniec (Falkenburg) im Nordwesten Polens. Sie hätten an einer Spanienreise der örtlichen Forstverwaltung teilgenommen. Meldungen, nach denen die meisten Insassen Jugendliche waren, wies der Polizeisprecher zurück. Er sagte, die Altersstruktur der Reisenden sei gemischt gewesen.

Svanhild
09-29-2010, 03:05 PM
Laut weiteren und neueren Informationen waren die polnischen Businsassen nicht angeschnallt, außerdem waren Sitzgurte nur unzureichend vorhanden. Was mich noch mehr interessiert ist die Frage warum die polnischen Opfer bis jetzt noch nicht alle identifiziert werden konnten? Fehlende Ausweispapiere bei Auslandsreisen sind nicht üblich und warum die überlebenden Mitreisenden die Identität der Opfer nicht klären können ist schon sehr fragwürdig. Ohne die Schuld den polnischen Opfern zuschieben zu wollen: Der Zustand mancher osteuropäischer LKWs und Busse auf deutschen Strassen ist oft schon sehr bedenklich.