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View Full Version : Erbe und Auftrag für Ostpreussen



Aragorn
11-14-2008, 11:11 AM
In seiner 750jährigen Geschichte war Ostpreußen ein Pfeiler und Mittler in Mitteleuropa. Diese Geschichte darf nicht durch Augenblicksempfindungen beiseitegeschoben werden, denn das vielbeschworene gemeinsame Haus Europa hat auch Ostpreußens Beitrag zur Geschichte und Kultur als Fundament.

Mit dem Namen Preußen, dessen Kern Ostpreußen ist, verbindet sich eine Staatsauffassung, die sich im Sinne vom Kantischen Pflichtbegriff auf Ordnungssinn, Sparsamkeit und Toleranz gründet. Diese Idee kann weder mit einem Federstrich beseitigt noch wirklich als sekundär verunglimpft werden, denn aus ihr erwächst staatstragende Haltung, so wie sie der Sozialdemokrat Otto Braun (1872-1955), der aus Königsberg stammende Preußische Ministerpräsident in der Weimarer Republik, beschrieb: Mut und Identifikation mit dem Gemeinwesen.

Heute gilt es mitzuwirken, daß ein zu schaffendes einiges Europa sich nicht um reiches Erbe bringt, dessen Verlust sich später als fataler Mangel erweisen würde.

Daher darf die deutschen Geschichte Ostpreußens nicht aus vermeintlicher Opportunität relativiert, als historisch abgeschlossene Zeit, allein als Gegenstand der Forschung verdrängt oder gar, als Zeichen falscher Freundschaft, aufgegeben werden.

Der aus dem geschichtlichen Erbe erwachsene Auftrag heißt daher, nach Kräften mitzuhelfen, daß Ostpreußen wieder als Ort europäischer Kultur ein Pfeiler im neuen Europa wird, was es in seiner Geschichte so häufig nutzbringend war. Die schmerzhaften Verträge aus den Jahren 1990/91 sind daher nicht allein die Bestätigung von auf Annexion beruhenden Grenzen, sondern sie sollten auch die verankerte Grundlage für eine unserer Heimatliebe entspringenden Aufbauarbeit für Ostpreußen sein. Dieses natürliche Recht müssen wir wahren und mit Leben ausfüllen.

Die Gebiete Deutschlands ostwärts von Oder und Neiße sind Bestandteil 700jähriger deutscher Geschichte und des gesamten deutschen Kulturraums.

Auch Veränderungen der bisher geltenden Rechtslage entlassen uns nicht aus unserer Geschichte und kulturellen Verantwortung für die Zukunft.

HvS
11-18-2008, 06:08 PM
Stimmt. Wir sind dankbar für die Tätigkeit von DFK in Westpolen, für Generalkonsulat in Breslau, für die materielle Hilfe als Polen (und deshalb auch Schlesien) unter russische Domination war.

Es gibt viele Schlesier in Deutschland, meistens in Nordrhein-Westfallen, die kennen Schlesien und seine Geschichte. Aber ich interessiere mich für die Meinung nach Schlesien und Schlesier in das ganze Deutschland - wie ist es? :) Schauen die Deutschen auf Schlesien mit Sympatie oder Melancholie?