Audis Probleme
Zu teuer, zu schwach, zu lahm
Mit technischer Avantgarde hatte sich Audi zum Primus im VW-Konzern emporgearbeitet. Jetzt ist der Autobauer ein Problemfall und streicht bis 2025 fast 10.000 Stellen. Der Weg zurück an die Spitze wird schwer.
Bei Audi nennen sie es "Zukunftspakt". Einen "Transformationsplan, der die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens weiter absichert". Nüchterner betrachtet geht es um nicht weniger als eine Rosskur, die Audi vor dem Absturz bewahren soll.
Denn die einst aufstrebende VW-Tochter ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Viel zu lange hatten die Konzernoberen in Wolfsburg die Ingolstädter gewähren lassen. Das Ergebnis lässt sich an den Zahlen ablesen: Nach deutlichen Rückgängen in den vergangenen zwei Jahren liegen die Verkäufe auch im laufenden Geschäftsjahr schon wieder unter Plan. Bis Oktober lag das Minus bei 3,6 Prozent. Das war Grund genug für Vorstandschef Bram Shot, Anfang November eine Absatzwarnung herauszugeben.
Ein im März verabschiedeter Sparplan sieht Ausgabenkürzungen vor, der am Dienstag vereinbarte Personalabbau soll seinen Teil dazu beitragen. 9500 Stellen werden wegfallen - jeder sechste Audi-Arbeitsplatz in Deutschland.
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Die bisherigen Umsatzgaranten A3, A4 und A6 sind es schon lange nicht mehr. So verließen in Ingolstadt statt der möglichen 600.000 gerade einmal rund 420.000 Autos die Werkshallen. In Neckarsulm liefen gut 185.000 Autos vom Band - dabei beträgt die maximale Kapazität des Werks 300.000.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/un...a-1298399.html
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