Als Bremer Kogge bezeichnet man das auf das Jahr 1380 datierte Wrack einer Kogge, das 1962 vor Bremen gefunden wurde. Es ist heute im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven ausgestellt, und von ihm existieren drei annähernd identische Nachbauten.

Am 8. Oktober 1962 stießen Bauarbeiter bei Hafenerweiterungsarbeiten in der Weser vor dem Bremer Ortsteil Rablinghausen auf ein im Schlick verborgenes Wrack. Ein herbeigerufener Archäologe stellte schnell fest, dass es sich um die Überreste einer Kogge handelte, die man später auf die Zeit um 1380 datierte. Diese Datierung basiert auf einer dendrochronologischen Analyse der Jahresringe der Eichenhölzer, aus denen die Kogge erbaut wurde. Es war bis zu jenem Zeitpunkt das einzige in diesem Maße erhaltene Wrack dieses Schiffstyps, den die Wissenschaftler zuvor lediglich aus Aufzeichnungen der Hanse und von Abbildungen zum Beispiel auf Siegeln kannten. Man vermutet aufgrund des unvollständigen Erscheinungsbildes des Schiffes, dass es durch ein Hochwasser von seiner Baustelle fortgetrieben worden war.

Die größeren Teile wurden zunächst am Ort vermessen und nummeriert und nach der Bergung in großen Wassertanks in einem Hafenschuppen eingelagert, um Trocknen und Schrumpfen des Holzes zu verhindern. Im Sommer 1965 förderte eine weitere Suche mithilfe des Taucherglockenschiffes Carl Straat insgesamt über 2.000 Einzelteile des Schiffes zu Tage. Diese wurden ebenfalls in Wasser eingelagert, um einem weiteren Zerfall vorzubeugen. Man vermaß und katalogisierte sie. Anschließend wurden sie ab 1972 in der inzwischen fertiggestellten Koggenhalle des DSM in Bremerhaven unter ständiger Berieselung so gut wie möglich wieder zusammengesetzt. Es gelang, die Steuerbordseite nahezu vollständig und die Backbordseite zu etwa einem Drittel zu rekonstruieren. Das Gesamtwerk konservierte man in einem 800.000 Liter fassenden Tank, der ein Gemisch aus Wasser und Polyethylenglykol enthielt. Das wasserlösliche Polymer sollte das Wasser in den Poren der Kogge ersetzen und so dafür sorgen, dass sie nicht weiter schrumpft. Nach 18 Jahren war der Konservierungsprozess im Mai 2000 abgeschlossen. Seitdem ist die Kogge im Deutschen Schiffahrtsmuseum ausgestellt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bremer_Kogge
https://www.dsm.museum/ausstellung/e...e/bremer-kogge