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Alltag unterm Hakenkreuz
1e Folge: Wilhelm Emmerling kommt als Panzerjäger an vorderster Front zum Einsatz. Es ist eine der gefährlichsten Aufgaben, die ein Soldat des Zweiten Weltkriegs haben konnte. Dennoch greift der Mittzwanziger immer wieder zur Kamera, um seinen Kriegsalltag in West- und Osteuropa zu filmen.
Emmerling fängt die heiteren Momente des Soldatenlebens ein, aber auch Grauen, Leid und Tod. Bis zum Ende des Krieges im Mai 1945 wird er mit seiner Kamera an der Westfront und an der Ostfront einzigartige Bilder drehen, die den Krieg zeigen wie er war - jenseits der Propaganda.
In der Folge "Österreich 1938" zeigen private Farbfilmaufnahmen aus Klagenfurt die Euphorie unzähliger Österreicher bei der Ankunft Adolf Hitlers im April 1938. Frauen, Männer und Kinder säumen die Straßen einer Stadt, deren Häuser hinter einem Meer aus Hakenkreuzfahnen und Transparenten verschwunden sind. Hitler ist überrascht von den Österreichern, als die deutsche Wehrmacht im Land einmarschiert. Der Diktator hätte mit Widerstand gerechnet. Entgegen seiner Erwartungen finden viele Österreicher Gefallen daran, Teil dieser neuen Volksgemeinschaft zu sein.
"Hart wie Kruppstahl, zäh wie Leder und flink wie Windhunde!" Nach dem Willen von Adolf Hitler wurde die deutsche Jugend in den 30er und 40er Jahren vom Staat für dessen Zwecke missbraucht: als fanatische Träger der NS-Ideologie, billige Arbeitskräfte und Kanonenfutter. Unzählige bezahlten für ihren Glauben an ihn und seine menschenverachtende Doktrin mit dem Leben.
Die vierte Folge der außergewöhnlichen Dokumentationsreihe basiert auf Filmaufnahmen von Dr. Fritz Trautmann. Der Mediziner war im Zweiten Weltkrieg als Stabsarzt an der Front tätig: zunächst in Frankreich, später in der Sowjetunion. In seiner Freizeit war die Kamera sein ständiger Begleiter. Mit ihr dokumentierte er den Alltag der Soldaten und die dramatischen Folgen des Krieges für die umkämpften Städte und Dörfer. Was als erfolgreicher Vorstoß begann, endete zunehmend in einem Rückzug der Deutschen nach Westen.
In der fünften Folge steht die Natur im Mittelpunkt, die Mensch, Technik und Logistik in Kriegszeiten oft alles abverlangte. Wüste oder dichte Wälder, Hitze oder Eis, Norwegen oder Nordafrika: Die deutschen Soldaten kamen an vielen Einsatzorten in eine für sie neue, exotische Welt. Rentiere und Fjorde faszinierten die Hobbyfilmer in Uniform ebenso wie Kamele und Oasen.
In der sechsten Folge werden Aufnahmen des Wehrmachtssoldaten und Hobbyfilmers Friedrich Gercke, der im Krieg in einer Nachschubeinheit diente, gezeigt. Seine Aufgabe bestand darin, die Truppen an der Front mit Nahrung, Munition und neuen Geräten zu versorgen. Eines seiner beliebten Motive im Sommer 1940 waren die französischen Kriegsgefangenen aus Nordafrika, Asien und Schwarzafrika. "Hinter kämpfenden Kameraden" beobachtet Gercke mit seiner Kamera, was nach Ende des Gefechts passiert. Er filmt die Zivilbevölkerung, die in den besetzten und umkämpften Gebieten mit dem Krieg und den deutschen Soldaten leben muss, zeigt aber auch Bilder vom Soldatenalltag abseits der harten Kämpfe.
7/8/9. Folge: Götz Hirt-Reger wird 1920 in Leipzig geboren. Wie viele andere Jungen seiner Generation wird er erst zum Reichsarbeitsdienst, dann zur Gundausbildung bei er Wehrmacht und schließlich als Soldat an die Ostfront geschickt.
Seine Erlebnisse im besetzten Polen und beim grausamen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion hält er mit seiner Kamera fest.
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